Aufmerksamkeitstraining

Aufmerksamkeit dient dazu, kognitive Fähigkeiten so zu nutzen, dass der relevante Anteil der Umweltreize gezielt verarbeitet werden kann. Da Aufmerksamkeitsfunktionen eine der wichtigsten Basisleistungen des Gehirns sind, sie unteranderem an Wahrnehmungs-, Gedächtnis- und Handlungsprozessen beteiligt sind, können Störungen der Aufmerksamkeit Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen zur Folge haben.

Es gibt unterschiedliche Formen der Aufmerksamkeit:

  • die geteilte Aufmerksamkeit (die Fähigkeit, zwei oder mehrere Dinge gleichzeitig zu beachten)
  • die Daueraufmerksamkeit (die Fähigkeit, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Aktivität zu konzentrieren)
  • die fokussierte Aufmerksamkeit (die Fähigkeit, sich auf einen Zielreiz zu fokussieren und andere Störreize dabei auszublenden)

Die drei Bereiche können nicht immer strikt voneinander getrennt werden . Häufig greifen sie ineinander über.

Der Ansatz der Ergotherapie findet immer im Alltag statt. Die Ziele der Klient*innen stehen immer im Mittelpunkt.

Teilweise ist bei Kindern, die aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten (z.B. mangelnde Impulskontrolle, Hyperaktivität noch nicht in der Lage sind, an einem der Gruppentrainings teilzunehmen, zunächst eine Einzelintervention erforderlich. Hier können Selbstinstruktionsstrategien aus den aufgeführten Programmen (z.B. Stoppkarten) oder kognitive Strategien (z.B. globale Strategie aus dem CO-OP-Ansatz) vermittelt werden. Bei den kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlungsansätzen geht es vorwiegend darum, den Kindern die Methode der verbalen Selbstinstruktion sowie grundlegende Arbeitstechniken für den Schul- und Hausaufgabenalltag zu vermitteln.

Auch ein Mix von Behandlungsmethoden ist möglich. So kann beispielsweise der Einstieg in die Stunde mit der SI-Methode zur Regulation des Erregungsniveaus sinnvoll sein.

Ältere Kinder sollten in jedem Fall auf der Grundlage eines Coachings direkt in die Erarbeitung von eigenen Strategien zur Strukturierung ihres Umfeldes, Arbeitsplatzes, ihrer Vorgehensweise und Arbeitshaltung einbezogen werden. Hierfür kann auch der CO-OP-Ansatz eine wichtige Grundlage bieten.